Arbeitsvor- und –nachbereitung, Applikationshinweise

Vor Verarbeitung ist das Material aufzurühren. Grundsätzlich ist nur so viel Material vorzubereiten, wie für die Arbeitsaufgabe gebraucht wird. Der Katalysator ist im angegebenen Mischungsverhältnis gleichmäßig und homogen mit ge- eignetem Rührwerk einzumischen. Sobald der Katalysator dazugegeben wurde, startet die Verarbeitungsdauer (Topfzeit). Ideal- erweise sollte das Einmischen und die Verarbeitung innerhalb von 5 min abgeschlossen sein.

Das Material fällt unter die Kategorie Kaltplastik und ist ein reaktives System. Dabei ist es lösungsmittelfrei und ohne Verdünnungszusatz zu verarbeiten. Siehe Abschnitt 3.2.

Die Reinigungsarbeiten müssen vor der vollständigen Aushärtung des Materials mit polarem Lösungsmittel erfolgen (z.B. Universalverdünnung, Isopropanol, Bremsenreiniger, Aceton, etc.). Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass der Beginn der Reinigungsarbeit vor der vollständigen Aushärtung des Materials liegen muss. Anderenfalls sind nur noch mechanische Reinigungsarbeiten möglich, welche erfahrungsgemäß zeitaufwendig und nicht rückstandsfrei erfolgen.

Der theoretische Verbrauch kann Tabelle 3 entnommen werden. Er kann entsprechend den jeweiligen Bedingungen variieren, maßgeblicher Einflussfaktor ist dabei die Strukturierung und Profilierung des Untergrundes. Je glatter dieser ist, umso mehr nährt sich der Verbrauch dem theoretisch angegebenen. Die Erfahrungswerte des tatsächlichen Mehrverbrauches liegen zwischen 5 – 30 M.-% in Abhängigkeit der Schichtdicke und des Applikationsverfahrens.

Beim Nachstreumittel ist ein Richtwert von ca. 500 g/m² anzunehmen. Bei händischer Verar- beitung ist mit entsprechendem Verlust zu rechnen.

 

Verarbeitbarkeit beeinflussen

Die Reaktivität, die Verarbeitbarkeit und die Struktur des Materials ist jahreszeitlich bedingt abhängig von der Material-, Luft-und Oberflächentemperatur zum Applikationszeitpunkt. Durch entsprechende Lagerbedingungen kann die Materialtemperatur teilweise beeinflusst werden (s. Abschnitt 2 Technische Daten).

In geringem Umfang lassen sich Viskosität und Aushärtungszeit des Materials an die konkreten Bedingungen vor Ort anpassen. Dafür können Verdickungsmittel, Verflüssiger, Verzögerer oder Beschleuniger verwendet werden. 

 

Untergründe

Das Material ist geeignet für alle bituminösen Oberflächen sowie Betonuntergründe. Dafür müssen die Untergründe fett- und staubfrei sowie trocken sein. Lose Bestandteile und sonstige Verunreinigungen sind unbedingt zu vermeiden. Alte Markierungsuntergründe sind auf Haftzug zu prüfen, sofern Zweifel bestehen oder diese sind zu entfernen. Für großflächige Beschichtungsarbeiten ist das Material nicht geeignet.

 

Asphalt und bituminöse Untergründe

Lose Bestandteile wie Staub, Splitt etc. müssen entfernt werden. Wie üblich sollte bei neuen Asphaltoberflächen die Untergründe dem laufenden Verkehr 4 – 6 Wochen ausgesetzt gewesen sein, um nichtlösliche herstellungsbedingte Verunreinigungen (Wachse und Öle) von den Untergründen abzulösen.

 

Betonuntergründe

Haftungsbeeinflussende Schichten müssen durch geeignete Verfahren (Hochdruckreinigung oder Feinfräßen) entfernt werden. Insbesondere kommen hierfür Feinmörtelschichten, Beton- schlemmen und Nachbehandlungsmittel in Frage. Gegebenenfalls muss eine Grundierung auf 2-K-Basis erfolgen, die eine gesamte Benetzung der Oberfläche gewährleistet.

Pflaster als Untergrund

Pflasteruntergründe, egal aus welchem Material, sind in sich beweglich. Es ist grundsätzlich mit Rissbildungen zu rechnen. Dadurch wird die Markierung sehr anfällig für eindringende Feuchtigkeit, welche ursächlich für Abplatzungen und Frostschäden zu nennen sind. Es ist mit einer maßgeblich geringeren Dauerhaftigkeit der Markierung auf dieser Art Oberflächen zu rechnen.

Applikationsverfahren

Die Laborentwicklung lässt darauf schließen, dass:
- 2-K / 3-K Kaltplastik-Verlege-Maschinen,
- Ziehschuhe,
- Extruder und
- Handverlegmaschinen
zur Herstellung von Glattstrich-Markierungen, Agglomerat-Mar- kierungen und Profil-Markierungen geeignet sind.

Glattstrichmarkierungen können auch manuell mit Schablone bzw. Abkleben und Ziehspachtel bzw. Glättkelle oder einem Ziehschuh hergestellt werden. Schablonen und Abklebebänder sind vor vollständiger Aushärtung zu entfernen. Nachstreumittel sind grundsätzlich innerhalb der Topfzeit aufzubringen. Sollten Nachstreumittel eingesetzt werden, müssen Schablonen und Abklebebänder direkt nach Applikation innerhalb der Topfzeit entfernt werden. Anderenfalls werden die Nachstreu- mittel unzureichend eingebettet und die verkehrstechnischen Eigenschaften nachteilig beeinflusst.